Ursachen bei Rückenschmerzen
Häufig können keine Ursachen bei Rückenschmerzen durch Bildgebung wie Röntgen, MRT oder CT gefunden werden. Bei unspezifischen Schmerzen wird sympomatisch behandelt. Dabei steht die Schmerzlinderung, die Verbesserung der Beweglichkeit und die Kräftigung der Muskulatur im Vordergrund der Behandlung. Nicht selten werden strukturelle Schäden an der Wirbelsäule eher zufällig festgestellt. Diese Patienten haben keine Beschwerden. Strukturelle Auslöser bei chronischen Rückenschmerzen können auch folgende Veränderungen in der Wirbelsäule sein:
Bandscheibenschäden, in der Abbildung drückt die Bandscheibe gegen einen Nerv. Der Schaden kann sich als Vorwölbung, als Vorfall oder als Sequesterbildung darstellen. Bei Letzteren ist die Dauer der Genesung eher langwierig. Wenn das austretende Bandscheibengewebe keine nervalen Bereiche tangiert, kann der Patient auch völlig schmerzfrei sein. Je nach Lokalisation treten dann Schmerzen, Mißempfindungen, Taubheit oder Lähmungen auf. Meist schrumpft das herausgetretene Gewebe wieder und macht nach ein paar Wochen keine Beschwerden mehr.
Lokale Reizungen kann man sich als kleinste Verletzungen im umliegenden Gewebe des Wirbelsäulensegmentes vorstellen, die plötzlich durch ungünstige Bewegungen entstehen. Meist handelt es sich um Verhebetraumen, wo aus gebeugter Stellung der Wirbelsäule mit kombinierter Drehbewegung Lasten bewegt werden. Die Schmerzen strahlen vom unteren Rücken über das Gesäß bis ins Bein aus. Am besten hilft dagegen Bewegung. Wärme kann die verkrampfte Muskulatur auflockern.
Spondylarthrose beschreibt eine sich schon längere Zeit entwickelte Veränderung in der Wirbelsäule. Vorausgegangen ist dabei ein Höhenverlust der Bandscheibe mit nachfolgenden Instabilitäten zwischen zwei Wirbeln und deren Facettengelenken. Der Körper gleicht das mit einem vermehrten Knochenanbau aus, um den Teilabschnitt der Wirbelsäule wieder zu stabilisieren.
Diese Veränderungen im vorderen Bereich der Wirbelsäule, auch Randzacken genannt, kann man sehr deutlich im Röntgenbild sehen.
Bei der Spinalkanalstenose befinden sich die Randzacken am hinteren Teil des Wirbelkörpers und reichen in den Rückenmarkskanal. Diese entstehende Einengung führt zur Reizung der Strukturen, die im Rückenmarkskanal verlaufen. Typisch sind Beschwerden, die beide Beine betreffen und schwer physiotherapeutisch zu beeinflussen sind. Muskeltraining richtet die Wirbelsäule auf für mehr Platz der Spinalnerven. Eventuell ist eine OP nötig.
Das Wirbelgleiten, Spondylolisthesis auch genannt, stellt eine Instabilität der Wirbelabschnitte dar. Dabei sind die Wirbelkörper gegeneinander verschoben. Je nach Ausbreitung wird diese Veränderung in Grade eingeteilt. Grad 1- 5 nach Meyerding bezeichnen die Abweichung des Wirbelkörpers zum dem darunter liegenden Wirbelkörper.
Frakturen durch Verletzung oder Osteoporose verändern die Statik und können zu Instabilitäten und Reizungen des Rückenmarkes oder der Spinalnerven führen. Die Osteoporose (Knochenschwund) tritt besonders im höheren Alter und bei Frauen nach den Wechseljahren auf. Diese Patienten haben ein sehr hohes Frakturrisiko.
Ein Knochentumor oder Metastasen bringt durch den Wachstum eine Raumforderung mit sich, die dann durch mechanischen Druck umliegendes Gewebe beeinflussen und zerstören kann.
Psychische Ursachen - wie Stress, Probleme im Alltag, berufliche und familiäre Belastungen schlagen sich auch auf den Rücken nieder. Je nach Typ reagiert man dann mit Nacken- und Rückenschmerzen. Der Volksmund beschreibt es vielfach: wir tragen eine Last auf den Schultern, die Angst sitzt uns im Nacken, wir wollen Rückrat beweisen. Grund für die Schmerzen dafür sind Verspannungen der Muskulatur durch vegetative Reaktionen. Yoga, PMR oder Autogenes Training sorgen dafür, dass man gelassener durch das Leben gehen kann und sich in stressigen Situationen besser entspannen kann.
Bildmaterial von Pelaxia - bei starken chronischen Schmerzen