Vor jeder Saison Kanten und Bindung überprüfen lassen
Ausreichend körperliche Fitness
Skihelm tragen
Während des Skitages auf Alkohol verzichten
Regelmäßig Pausen machen und große körperliche Ermüdung vermeiden
Immer unterhalb von stehenden Personen abschwingen
Beherrschung der eigenen Geschwindigkeit und Fahrweise
Überholen nur mit genügend Abstand
Anhalten nur am Pistenrand oder an übersichtlichen Stellen
Jeder Skifahrer, ob Zeuge oder Beteiligter, muss im Falle eines Unfalls seine Personalien angeben
Stichwort Skigymnastik
Skigymnastik ist eine großartige Möglichkeit, sich auf den Skisport vorzubereiten und Verletzungen zu vermeiden. Der DSV hat sechs Übungen zusammengestellt, die auch Untrainierte in kurzer Zeit einigermaßen fit für die Piste machen:
Kraft Oberschenkel - mit geradem Rücken und im 90-Grad-Winkel gebeugten Beinen an eine Wand setzen
Schnellkraft - aus der tiefen Hocke Strecksprünge machen
Rumpfstabilisierung vorn Liegestütze - auf den Händen oder auf den Ellenbogen
Rumpfstabilisierung seitlich - Seitstütze
Kraft Gesäß und Rückseite Oberschenkel - flach auf den Boden legen, die Füße aufstellen, das Gesäß anheben und wieder senken.
Ausdauer - Seilspringen
Kniebeugen, Ausfallschritte, Beinheben, Beinstrecken, Oberkörperdrehungen und Armkreisen ergänzen das Programm.
Wer völlig untrainiert ist, führt jede Übung 45 Sekunden am Stück aus. Wer regelmäßig Sport macht, kann auf 60 Sekunden erhöhen.
N.A.P. bezieht sich auf die Fähigkeit des Gehirns, sich aufgrund von Sinnesreizen und motorischen Aktivitäten zu verändern. Diese Veränderungen können dazu beitzragen, neue neuronaale Verbindungen und Muster zu bilden, um eine bessere Funktion und Verarbeitung von Informationen zu erreichen.
Einfach gesagt, durch gezieltes Training und kontinuierliche Aktivierung können Menschen ihre neuroorthopädische Plastizität verbessern und ihre körperliche Funktion und Beweglichkeit positiv beeinflussen.
Die Behandlungsstrategie N.A.P. (Neuroorthopädische Aktivitätsbedingte Plastizität) findet Anwendung bei Verletzungen, degenerativen Veränderungen und neurologischen Erkrankungen und beginnt mit einer Zielfestlegung nach dem Modell der internationalen Klassifikation von Funktion (ICF).
Die Wege, die mit dem Patienten erarbeitet werden, um sein Ziel zu erreichen, finden auf 3 Ebenen statt:
der Partizipationsebene (Grad der Teilhabe und Einbeziehung im täglichen Leben)
der Aktivitätsebene (Grad an körperlicher Aktivität, den eine Person ausführt)
der Strukturebene (Physiologische Struktur des menschlichen Körpers einschließlich des Muskel-Skelett-Systems, des Nervensystems und anderer Systeme)
Das höchste Ziel befindet sich hierbei auf der Partizipationsebene. Das heißt, die Notwendigkeit und Motivation muss für den Patienten geschaffen werden, um das Ziel zu erreichen.
Der Therapeut unterstützt den Patienten auf der strukturellen und aktiven Ebene in der Therapiesituation, um eigene Strategien zur Problemlösung zu entwickeln.
Am folgenden Patientenbeispiel aus der Praxis soll dieser Therapieprozess verdeutlicht werden:
Ein Patient, Mitte 30, berichtet über anhaltende Nackensteifigkeiten, besonders am Morgen nach dem Aufstehen. In seinem Alltag ist er viel auf sein Fahrrad angewiesen, um alltägliche Wege zu erledigen. Aufgrund seiner Beschwerden ist es ihm beim Fahrradfahren im Straßenverkehr nicht möglich, einen korrekten Schulterblick über seine linke Schulter auszuführen. Dies erhöht die Gefahr eines Unfalls um ein Vielfaches.
Test vor der Behandlung:
Der Patient soll sich merken, welche Dinge er im Augenwinkel erkennen kann
Das Hauptziel des Patienten auf der Partizipationsebene (Teilhabe im Alltag) ist ein sicherer Schulterblick nach links, um Gefahren im Straßenverkehr zu vermeiden.
In der Befundaufnahme (Anamnese) geht hervor, dass er vor 3 Jahren einen Auffahrunfall im Auto hatte, welcher ein Schleudertrauma in der Halswirbelsäule hervorrief. Danach litt er über eine längere Zeit an Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule, die sich zum Teil wieder normalisierten.
Auf der Aktivitätsebene in der Praxis zeigte sich, dass der Patient seinen Kopf nicht spontan nach links drehen kann, um über seine linke Schulter zu schauen. Hier kompensiert er, indem er seinen ganzen Rumpf nach links mit dreht oder die Rotation aus den oberen Kopfgelenken (1. Und 2. Halswirbel-) einleitet, um nach links über die Schulter zu schauen.
Auf der Strukturebene zeigt sich durch manuelle Beweglichkeitstests der Therapeutin, dass seine oberen Kopfgelenke frei beweglich sind. Dafür stabilisiert sie manuell den 2. Halswirbel und lässt den Patienten jeweils nach rechts und links oben schauen.
Die Vermutung, dass die Einschränkung in der mittleren und unteren Halswirbelsäule (3.-7. Halswirbel) zu finden ist, bestätigt sich durch manuelle Testung der einzelnen Halswirbelsäulenabschnitte unter aktiven Bewegungsaufträgen an den Patienten in diesem Bereich. Hier zeigt sich auch eine mangelnde Streckung der Halswirbelsäule am Übergang zur Brustwirbelsäule. Die Wirbelgelenke können nicht genügend nach hinten und unten gleiten. Die Therapeutin spürt, dass das Bindegewebe in diesem Bereich sehr fest ist.
Durch wiederholte Schmerzerfahrungen des Patienten kommt es zu Vermeidungsstrategien der Bewegung und einer Aktivierung des vegetativen Nervensystems. Es finden biochemische Veränderungen im Gewebe statt. Beispielsweise sinkt die Produktion des Gleitgels des Bindegewebes, die Hyaluronsäure. Die Bindegewebszellenaktivität steigert sich und das Gewebe wird fest.
Der Behandlungseinstieg erfolgt im Sinne der NAP-Prinzipien über ein Habituations- bzw. Gewöhnungstraining. Die schmerzhafte Bewegung wird innerhalb der Schmerz- und Angsttoleranz wiederholt und Druck/Vibrationsrezeptoren werden manuell stimuliert, um eine Gewöhnung im Sinne der klassischen Konditionierung zu erzielen.
Das NAP-Prinzip - Strukturen werden durch funktionelle Aktivitäten geformt - findet Berücksichtigung.
Es werden Techniken zur Mobilisierung der Wirbelgelenke und Elastizitätsförderung der Halsmuskulatur eingesetzt. Über willkürliche Augen- und Kopfbewegungen wird die Bewegung des Patienten eingeleitet.
Nach der Behandlung ist der Patient in der Lage, seinen Kopf bei stabilem Oberkörper weiter nach links zu drehen. Zur Eigenwahrnehmung und als Re-Test soll der Patient schauen, wieviel mehr er im linken Augenwinkel erkennen kann.
Um den Behandlungserfolg zu halten, sind Eigenmobilisationsübungen für zu Hause ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
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