Die Spondylitis ankylosans, besser bekannt unter dem Namen Morbus Bechterew, ist eine chronisch entzündliche, rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule. Sie befällt besonders die Knochen und Gelenke und sorgt für eine Versteifung der Wirbelsäule. Der Beginn der
Erkrankung findet sich häufig in den Kreuz-Darmbein-Gelenken, auch Iliosakralgelenke genannt. Von hier aus kann sich die Entzündung über die gesamte Wirbelsäule ausbreiten und für Knochenwucherungen sorgen, was im Anschluss zur Versteifung führt. Früher galt Morbus Bechterew als eine Männerkrankheit. Doch inzwischen besagen Studien, dass sowohl Männer als auch Frauen gleich häufig betroffen sind. Diese Erkenntnis kam mit den neuen Diagnosemöglichkeiten.
Ursache:
Eine direkte Ursache ist bis heute nicht geklärt, jedoch geht man davon aus, dass bei dem Krankheitsbild eine Störung des körpereigenen Abwehrsystems vorliegt. Aus diesem Grund zählt Morbus Bechterew zu den Autoimmunerkrankungen. Weiter werden genetische Ursachen vermutet.
Leitsymptome:
Oft tritt auch diese rheumatische Erkrankung in Schüben auf, was bedeutet, dass die Betroffenen Phasen haben, in welchen sie mit starken Beschwerden leben müssen und welche in denen es ihnen besser geht. Zu den Hauptsymptomen zählen tiefsitzende Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule, morgendliche Steifigkeit und Schmerzen in der Nacht. Nach einigen Monaten bis Jahren kann sich die Körperhaltung verändern. Während die Lendenwirbelsäule zunehmend abflacht, kommt es in der Brustwirbelsäule zu einer Krümmung und es entsteht ein Buckel mit ausgleichendem Strecken der Halswirbelsäule. Durch diesen Buckel kann das Sichtfeld des Patienten eingeschränkt sein.
Therapieansatz:
Die Diagnose des Morbus Bechterew beginnt zunächst mit der Anamnesebefragung durch den Arzt, wodurch bei dem Verdacht auf die Erkrankung weitere klinische Tests durchgeführt werden. Durch diese Tests wird beispielsweise die Beweglichkeit der Lenden- und Brustwirbelsäule, sowie auf Entzündungen und damit verbundene Schmerzen geprüft. Auch im MRT lässt sich der Zustand der Gelenke erkennen und entzündliche Veränderungen können differenziert werden.
Die Therapie an sich besteht jedoch darin die Symptome zu lindern und das Fortschreiten einzudämmen. So werden die Maßnahmen individuell an die Patienten angepasst.
Welche Ansätze dabei verfolgt werden:
- Medikamentöse Therapie: entzündungshemmende und schmerzlindernde Antirheumatika zur Verringerung v. Entzündungen, Schmerzen, Steifigkeit
- Operative Therapie: operative Versteifung der Halswirbelsäule, Prothese bei zu starkem Schaden eines Gelenks, z.B. Hüftgelenk
- Gesunder Lebensstil: Körperliche Bewegung im Alltag
- Ernährung: wenig (Schweine-)Fleisch, da die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure Entzündungen fördert, dagegen mehr Kaltwasserfisch, Lein-und Rapsöl mit der Omega-3Fettsäure, welche Entzündungen hemmen
Übungen:
- Um die Beweglichkeit der Wirbelsäule aufrecht zu halten, wird zunächst eine Ausgangsstellung im Vierfüßlerstand eingenommen. Nun wird durch das nach rechts und anschließend nach links gehen mit den Händen eine halbmondförmige Bewegung mit dem Oberkörper gemacht. Dies kann dann noch zwei-drei Mal wiederholt werden.
- Bei der nächsten Übung, auch im Vierfüßlerstand, gehen Sie mit dem rechten Arm, gestreckt, unter dem linken hindurch. Sodass Sie mit der Schulter in Richtung Boden kommen und den rechten Arm zwischen linkem Arm und Oberkörper hindurchschieben können. Auf dem Weg zurück wird der rechte Arm anschließend nach oben aufgedehnt und der Kopf wird so gedreht, dass mit den Augen die Handfläche gesehen werden kann.
- Zur Streckung und Beugung der Wirbelsäule setzen Sie sich auf einen Stuhl und nehmen die Hände zusammen nach oben über den Kopf. Nun die Hände nach unten nehmen und langsam die Wirbelsäule nach unten einrollen. Und zuletzt wieder langsam nach oben aufrollen und im Anschluss die Hände wieder über den Kopf strecken.