Wermut ist eine traditionsreiche Heilpflanze, die vor allem für ihre kräftigen Bitterstoffe bekannt ist. Diese Bitterstoffe regen die Verdauung an, fördern die Magensäureproduktion und unterstützen so den natürlichen Verdauungsprozess. Dadurch kann Wermut dazu beitragen, Appetitlosigkeit zu überwinden und Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen entgegenzuwirken.
Innerliche Anwendung: Wermut wird häufig als Tee, Tinktur oder Extrakt verabreicht. Seine stimulierende Wirkung unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern kann auch bei leichten krampflösenden Beschwerden hilfreich sein. Zudem werden ihm antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben, die ihn zu einem vielseitigen Helfer im inneren Gleichgewicht machen.
Äußere Anwendung: Auch wenn die innere Anwendung im Vordergrund steht, kann Wermut äußerlich in Form von Umschlägen oder als Bestandteil von Salben eingesetzt werden, um entzündliche Hautreaktionen zu lindern – jedoch immer in genau dosierten Anwendungen.
Sicherheitshinweise: Aufgrund des enthaltenen Thujons, das in zu hohen Dosen toxisch wirken kann, sollte Wermut nur in genau abgestimmten Mengen und unter fachkundiger Anleitung angewendet werden. Eine Überdosierung kann Nebenwirkungen verursachen, weshalb eine therapeutische Nutzung stets in Absprache mit einem erfahrenen Heilpraktiker oder Arzt erfolgen sollte.
Das Wesen der Pflanze steht für herbe Klarheit und belebende Kraft. In seiner doppelten Natur symbolisiert der Wermut sowohl Strenge als auch heilende Sanftheit. Die herbe, fast unnachgiebige Bitterkeit erinnert daran, dass echte Erneuerung oft den Mut erfordert, auch unangenehme Prozesse anzunehmen. Gleichzeitig eröffnet er den Weg zu mehr innerer Klarheit und Vitalität, indem er den Körper unterstützt, sich von Altlasten zu befreien und neue Energie zu schöpfen.
Teerezept: 1TL mit 1/4 l kochendem Wasser überbrühen und 10 min ziehen lassen. Höchstens eine Tasse am Tag trinken und höchstens 14 Tage lang.
Verwechslungsgefahr besteht bei blütenlosen Pflanzen mit dem giftigen blauen Eisenhut. Die Blätter des Eisenhutes sind jedoch geruchlos.