Der Erdrauch ist eine eher unscheinbare, aber wirkungsvolle Heilpflanze, die in der Phytotherapie vor allem wegen ihrer leberregulierenden, galleanregenden und hautreinigenden Eigenschaften geschätzt wird. Er unterstützt den Körper dabei, Stoffwechselprozesse zu harmonisieren und innere wie äußere Spannungen zu lösen. Der Erdrauch entfaltet seine Wirkung vor allem im Bereich der Leber, Galle und Haut.
Er gilt als ausgleichend und regulierend, insbesondere bei funktionellen Beschwerden. Der Erdrauch hilft dem Körper dabei, zwischen Über- und Unterfunktion der Galle zu regulieren – eine Besonderheit unter den Heilpflanzen.
Innerliche Anwendung: als Tee oder Teemischung oder Tinktur zur Unterstützung der Leber- und Gallenfunktion, z. B. bei Völlegefühl, Blähungen oder leichtem Gallestau und bei Hautproblemen wie Ekzemen, Akne oder Neurodermitis – zur Förderung der inneren Reinigung. Ideal wirkt er bei chronischen Stoffwechselstörungen oder er wird bei Frühjahrskuren mit eingesetzt.
Hinweis: Aufgrund der enthaltenen Alkaloide sollte Erdrauch nicht überdosiert und nur zeitlich begrenzt angewendet werden. Bei Lebererkrankungen immer Rücksprache mit einem Therapeuten halten.
Äußere Anwendung: als Umschlag oder Teilbad angewendet kann der Erdrauch bei juckenden Hautausschlägen, Ekzemen oder unreiner Haut oder unterstützend bei chronischen Hauterkrankungen, z. B. Schuppenflechte oder Neurodermitis reizlindernd und hautberuhigend wirken.
Teerezept: 1 Teelöffel getrocknetes Erdrauchkraut mit 250 ml heißes Wasser übergießen und abgedeckt 8–10 Minuten ziehen lassen. Abseihen und schluckweise trinken.
Das Wesen des Erdrauchs beschreibt man als stilles, klärendes Wesen, das hilft, überschüssige Spannungen aus dem Körper und der Seele zu lösen. Wie ein feiner Nebel wirkt er dort, wo Starre, Stau oder Unruhe herrschen – besonders in Leber, Haut und Emotionen. Er unterstützt das Gleichgewicht zwischen Zuviel und Zuwenig, reinigt auf sanfte Weise und fördert innere Leichtigkeit.